Nachdem ich immer wieder von Erfolgsgeschichten las, wollte ich trotz der mindestens so zahlreichen Negativberichte auch die PÄ/VÄ nach §45b PstG versuchen, um Zeit, Mühe, Geld und bürokratische Erniedrigung zu sparen.
Montag: Erste Anfragen bei Standesämtern ergaben, dass…
1. das Standesamt meines Wohnorts extrem defensiv und angeschärft reagiert und direkt Verdächtigungen wegen Betrug andeutet, von seltenen Sprechstunden dazu ganz zu schweigen.
2. das Standesamt meines Geburtsorts ganz unkompliziert nur nach dem Attest als Bedingung fragt, ganz so wie es der Gesetzestext vorsieht.
Dementsprechend leicht war die Entscheidung. Nachdem mein Therapeut in Sachen Attest erst überraschend ablehnte, konferierte ich mittwochs mit meinem Hausarzt. Dieser zeigte sich hilfsbereit, allerdings mit patriachalisch-christlicher Vorrede (Wort zum Donnerstag) – herablassend und latent trans*feindlich, aber für das hohe Ziel unkommentiert gelassen. Tags darauf stand ich mit Attest, Perso und Erklärung sowie vorsorglichem Katalog an Argumenten, Rechtfertigungen und Gesetzestexten im Gepäck vor der Amtsstube. Es brauchte aber nur Attest und Perso und die Beamte hat sorgfältig und freundlich und vor allen Dingen völlig unverkrampft mein Anliegen direkt bearbeitet und abgeschlossen, sodass ich nach ca. 30 min mit korrekter Geburtsurkunde und Änderungsbeleg den Heimweg antrat.
Ich bin unheimlich froh, dass es Amtsleute gibt, die einen respektablen Berufsethos besitzen und sich nicht vom Innenministerium anheizen lassen. So hat es geklappt binnen fünf Tagen alles unter Dach und Fach zu bringen. Das macht mich sehr glücklich! 🙂
Unverkrampfte Provinz
Johanna
Hadamar